Bayerische Holzbauförderung – Wer bekommt sie und in welcher Höhe?
Immer wieder werden neue staatliche Zuschüsse und Förderungen für die Bauwirtschaft angeboten. Die Anforderungen für die Leistungen variieren stark. Oft werden die Förderleistungen schon nach einigen Jahren wieder eingestellt, weil das Budget dafür erschöpft oder die Förderung überflüssig geworden ist. So geschehen bei der Kfw 55 die im Januar 2022 ausgelaufen ist. Hier konnte man zwischen einem direkten Zuschuss oder einem zinsverbilligten Darlehen wählen. Da diese Effizienz – Klasse allerdings so oft erreicht und somit zum Standard beim Neubau wurde, galt ein Effizienzhaus 55 nicht mehr als förderfähig. Schwer also den Überblick zu behalten, welche Zuschüsse für ein ökologisches Massivholzhaus vorhanden sind und welche Kriterien dieses erfüllen muss. Eine Förderleistung die noch möglich ist, wenn Sie sich für ein Haus aus Holz entscheiden, ist die Bayerische Holzbauförderung (BayFHolz). Ausgezahlt wird diese vom Freistaat Bayern. Der Antrag für die Holzbauförderung muss bei Ihrer örtlich zuständigen Bezirksregierung eingereicht werden.
Wann sich eine Antragstellung lohnt und wie aufwendig eine solche ist, lassen wir uns von Tobias H. erzählen. Er ist Bauherr eines Massivholzhauses das mit unseren leimfreien Massivholzwänden gebaut wurde und er hat die Bayerische Holzbauförderung erhalten.
Thomas F.:
Tobias wie hast du von der Holzbauförderung erfahren?
Tobias H.
Mein Vater hat in einer Zeitungsanzeige von der Möglichkeit dieser Förderung gelesen. Da für meine Frau und mich bereits feststand, dass wir ein leimfreies Massivholzhaus bauen möchten, meinte er das könne für mich interessant sein.
Ich habe den zuständigen Sachbearbeiter für unseren Regierungsbezirk angerufen um weitere Informationen zu erhalten. Der Mitarbeiter war sehr nett und hilfsbereit und hat mich umfassend beraten.
Thomas F.
Super wenn man telefonisch eine qualifizierte Auskunft zu der Holzbauförderung erhält. Wie ging es dann weiter?
Tobias H.
Da bei unserem Bauprojekt die notwendigen Anforderungen, in Form von mindestens 3 Wohneinheiten und einer Bruttogrundfläche von insgesamt mindestens 300 qm sowie Gebäudeklasse 3,4 oder 5 gegeben waren, stellten wir einen Antrag.
Thomas F.
Wie habt ihr die 3 Wohneinheiten geplant und gibt es für diese was zu beachten?
Tobias H. Wir haben eine Wohneinheit im Erdgeschoss, eine im Dachgeschoss geplant und noch ein weiteres Apartment über dem Garagenanbau. Hier ist wichtig das es nur als Wohneinheit anerkannt wird, wenn diese über eigene Zugänge verfügen, in unserem Fall eine Außentreppe. Außerdem ist eine Kochgelegenheit sowie ein Badezimmer vorgeschrieben.
Thomas F.
Ist die Antragstellung so gemacht, dass man als Laie diesen stellen kann oder hat jemand bei eurem Antrag mitwirken müssen?
Tobias H.
An sich ist die Antragstellung kein Hexenwerk und gut machbar. Die Herausforderung liegt im Abschätzen der Holzmassen. Hierzu bekommt man einen Vordruck mit einer Tabelle die ausgefüllt werden muss. Für die Massenermittlung mussten wir tatsächlich unseren Planer miteinbeziehen. Der hat den Antrag dann auch mitunterschrieben.
Thomas F.
Wieso habt ihr euch dafür Hilfe geholt?
Tobias H.
Das ist gar nicht so leicht zu diesem Zeitpunkt der Planungsphase die Holzmassen richtig abzuschätzen. Da zählen ja nicht nur die Wände rein, sondern auch die Decken, Dachstuhl, Außendämmung und alle anderen Holz- oder Holzfaserwerkstoffe die verbaut werden. Gibt man nämlich eine zu geringe Holzmasse an, kann diese im Nachgang nicht mehr erhöht werden. Also kleiner Tipp- lieber großzügig schätzen. Weniger Abrufen kann man immer 😊
Bei den restlichen geforderten Unterlagen handelt es sich um Baugenehmigung, Baubeschreibung, Nachweis über Eigenleistung und Fremdmittel. Also Darlehenszusagen etc. Außerdem Berechnung der BGF und Bauzeichnungen.
Ach ja und wichtig ist, dass auch ein Nachweis über den Projektstatus erforderlich ist, also die Vorlaufphase. Verträge dürfen noch nicht unterzeichnet und Aufträge noch nicht in der Ausführung sein.
Thomas F.
Danke Tobias, das ist auf jeden Fall ein wichtiger Hinweis. Heist das, dass man dann eine Ewigkeit warten muss bis man mit seinen Bauvorhaben loslegen darf?
Tobias H.
Das ging eigentlich ziemlich schnell. In unserem Fall war die Antragstellung im August und die Bewilligung für die Holzbauförderung haben wir im November erhalten.
Thomas F.
Wann habt ihr dann die Zahlung erhalten?
Tobias H.
Nachdem wir fertig waren mit dem Haus und die Schlussrechnung eingereicht haben. Die Zahlung wird immer nach Schlussrechnung des Hauses angewiesen, sprich nach Fertigstellung des Bauvorhabens.
Thomas F.
Kann man die Bayerische Holzbauförderung mit anderen Förderangeboten kombinieren?
Tobias H.
Das ist möglich. Wir haben mit unserem Haus gleichzeitig die Anforderungen für das zinsverbilligte Kfw-40 Darlehen erfüllt und dieses zusätzlich erhalten.
Thomas F.
Herzlichen Dank Tobias für das ausführliche Gespräch, die Infos und Tipps von dir.
Nach Rücksprache mit dem zuständigen Sachbearbeiter für den Regierungsbezirk Oberbayern haben wir erfahren, dass die Bayerische Holzbauförderung derzeit noch bis zum 31.12.2026 läuft. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Koalitionsvertrag 2023 – 2028 von CSU und Freie Wähler.
Wir haben uns für Sie bei der Regierung von Oberbayern auch erkundigt, wie es sich mit der Bruttogrundfläche verhält. Zur Bruttogrundfläche gehören alle überirdisch liegenden Stockwerke, gerechnet ab dem EG, die förderfähig sind. So wird ein überdachter Balkon beispielsweise mit dazugerechnet, einer ohne Überdachung jedoch nicht. Kurz gesagt gliedert sich die Bruttogrundfläche auf in alle Wohnflächen inklusive aller Bauteile (BGF). Weiter haben wir die Information bekommen, dass Reihenhäuser von der Förderung ausgenommen sind.
Hier geht’s zur Antragstellung und Ihrem Ansprechpartner:
Antragstellung:
>> Bayerisches Holzbauförderprogramm – BayFHolz
Ansprechpartner für Oberbayern:
Philip Preidl
Sachgebiet 35 – Wohnungswesen
Regierung von Oberbayern
Maximilianstraße 39
80538 München
Internet: www.regierung.oberbayern.bayern.de
Wir sind Hersteller ökologischer Massivholzwände. Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbebauten oder öffentliche Bauten!
Sie haben Fragen oder benötigen weiterführende Informationen? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
