Der Kindergarten mit seinen 34 cm starken MHM- Aussenwänden und einer Nutzfläche von 685 m2 für 100 Kinder erhielt 2018 den Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau. Den Architekten Jörg Weber und Dirk Hädicke gelang es, dass Gebäude harmonisch in einem “steinerem städtebaulichen Umfeld” einzubetten, aber dennoch einen “markanten Kontrapunkt aus Holz” zu setzen.
MHM Massivholzbau heißt: Beim Klimaschutz jetzt klotzen, statt morgen kleckern!
KWF Förderungen und Energieeinsparverordnung (EnEV) sehen in erster Linie vor CO2– Emissionen beim Heizen zu vermeiden. Hier dauert es Jahrzehnte, bis das im großem Umfang geschieht. Doch die Zeit drängt, den Klimawandel abzubremsen. Ersetzt Holz mineralische Baustoffe wie Ziegel und Beton, ist das ein doppelt wirksamer “Sofort – Klimaschutz“:
- Erstens verursacht die „natürliche Fabrik Wald“ bei der „Produktion“ des Baurohstoffes Holz kein neues CO2. Die Emissionen einer energieintensiven Herstellung mineralischer Baustoffe unterbleiben.
- Zweitens hat zudem bereits das Holz beim Wachsen vorhandenes CO2 aus der Atmosphäre entzogen und gespeichert. Mindestens solange, wie das Holzgebäude steht.
Nehmen wir z.B. eine von R3 hergestellte 24 cm starke MHM -Außenwand, die statt einer gleich starken Normalbetonmauer errichtet wird: Pro Quadratmeter entlastet die Vollholzwand die Umwelt um 217 Kilogramm CO2. Es unterbleiben einmal die 55 Kilogramm CO2– Emission der Betonherstellung, zusätzlich zog und bindet das Holz in der Wand aus der Atmosphäre 162 Kilogramm CO2.

Im Gegensatz zur CO2– intensiven Erzeugung üblicher Baustoffe verringert eine MHM Massivholzwand Treibhausgas. Ihr Holz hat beim Wachsen der Atmosphäre CO2 entzogen und gespeichert (Berechnung gem. IBO Baustoffkatalog anhand üblicher Werte).
Weniger ist mehr: Massivholzbau macht Dämmen nachhaltiger!
Dämmen senkt den Energieverbrauch eines öffentlichen Gebäudes, aber geht das überhaupt ohne Nebenwirkungen? Ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Naturfaserdämmstoffe sind relativ teuer. Den Markt dominieren die günstigen Dämmstoffe EPS (Styropor) und Mineralwolle (Glas-und Steinwolle). Diese müssen jedoch CO2– intensiv hergestellt werden. Somit “erdämmen” sie erst nach geraumer Zeit unterm Strich eine CO2– Entlastung. Die klassischen Dämmstoffe sind zudem meistens schadstoffbelastet. Teils sogar erheblich. Nicht nur deshalb lassen sie sich auch schlecht entsorgen.
Doch muss “effiziente Dämmung heute” zwangsläufig der “Sondermüll von morgen” sein? Hier bietet MHM Massivholzbau gerade auch für kommunale Vorzeigbauten die einfache und nachhaltige Lösung “Weniger ist einfach besser”:
- Da Holz schlechter Wärme leitet, isolieren massive Holzwände bereits hervorragend. Für optimale Energiestandards brauchen sie daher wenig Dämmmaterial.
- Das schafft finanzielle Freiräume, unschädliche Naturdämmstoffe wie z.B. Holzfaserplatten einzusetzten. Diese werden aus Restholz gewonnen und reduzieren wie eine Massivholzwand schon bei der Herstellung CO2. Das beim Baumwachstum der Atmosphäre entzogene Treibhausgas bleibt über die gesamte Nutzungsdauer im Dämmstoff gespeichert.
- Eine Holzfaserdämmung leistet zudem im Sommer mit ihrer höheren Wämespeicherkapazität einen deutlich besseren Hitzeschutz als EPS oder Mineralwolle. Holzfaserplatten sind wie die MHM Massivholzwand diffusionsoffen. Sie lassen sich nach einem Rückbau problemlos thermisch entsorgen, recyceln oder sogar wiederverwenden.

Außenwände aus Beton und gewöhnlichem Ziegel sind relativ wärmedurchlässig. Dagegen dämmt eine MHM Massivholzwand annähernd gut wie ein perlitgefüllter Dämmziegel, der aber CO2– intensiv hergestellt werden muß (Berechnung ohne Außen- und Innenverputzung, Hochlochziegel mit P = 800 kg/m³ und λ =0,25).

Weniger ist einfach besser: Da eine MHM Massivholzwand bereits von sich aus gut dämmt, benötigt sie gut zwei Drittel weniger Dämmmasse als Beton oder beispielsweise ein Hochlochziegel mit P = 800 kg/m³ und λ =0,25. (Berechnung ohne Außen- und Innenverputzung, U-Wert 0,28 nach Referenzgebäude EnEV 2016).